Künstlerinnen und Künstler, aber auch Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftler entwickelten früh ein neugieriges Interesse am Müll. Dieser wurde immer auch als Zeichen, als Ausdruck gesellschaftlicher Verfasstheiten, Stimmungen und Mentalitäten sowie kollektiver Wert- und Unwertvorstellungen gesehen und gedeutet. Der Vortrag greift diese Beobachtung auf und beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Was macht Abfall als Gegenstand der Kulturanalyse aus? Wie sehen kulturwissenschaftliche Annäherungen an Praktiken des Wegwerfens und der »Entsorgung« aus? Welche Erwartungshaltungen sind an den Abfall als Quelle geknüpft? Wie kann Kulturwissenschaft als Abfallwissenschaft (und vice versa) aussehen? Die Überlegungen gehen aus der langjährigen empirischen wie theoretischen Beschäftigung der Vortragenden mit Müll, Abfall, Wegwerfen hervor.
„Abfall ist ein drängendes Problem moderner Gesellschaften – und zugleich ein ebenso ergiebiges wie faszinierendes Untersuchungsfeld kulturwissenschaftlicher Forschung."
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