»Der Kot ist nämlich das erste Geschenk, ein Teil seines Körpers, von dem sich der Säugling nur auf Zureden der geliebten Person trennt, mit dem er ihr auch unaufgefordert seine Zärtlichkeit bezeigt, da er fremde Personen in der Regel nicht beschmutzt.« (Sigmund Freud)
2016 stießen Dellbrügge & de Moll auf die Möglichkeit, ein Abrisshaus in ein Kunstwerk zu transformieren. Statt den Schutt auf der Deponie zu entsorgen, wird er gereinigt, in unterschiedlichen Gesteinskörnungen als Zuschlagstoff dem Beton beigefügt und ersetzt damit die üblichen Primärrohstoffe Sand und Kies.*) Ihr Projekt ›Polis‹ wird im Rahmen von Kunst am Bau in Trier realisiert. Erste Versuche mit Recyclingbeton führten Dellbrügge & de Moll Anfang des Jahres durch. Durch die Einladung zum Müllprojekt trafen sie in Hamburg auf eine weitere Materialentwicklung: Hausmüll wird zu Baustoff. Aktuell betreibt die Stadtreinigung Hamburg mit der FBH Frischbeton Hamburg GmbH und anderen Partnern ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (www.optimin.de), in dem Müllverbrennungsschlacke gewaschen und von Metallen und sonstigen Störstoffen getrennt wird. Den so gewonnenen Ersatzbaustoff wollen Dellbrügge & de Moll für ihren Beitrag einsetzen. Die Künstler machen einen Haufen.
Das Projekt wurde mit freundlicher Unterstützung von FBH Frischbeton Hamburg realisiert.
* Für die Entwicklung des Verfahrens erhielt Walter Feess von der Heinrich Feess GmbH & Co. KG, Kirchheim/Teck den Deutschen Umweltpreis 2016. www.feess.de»Im Unbewussten sind Juwelen, ebenso wie Exkremente verfluchte Stoffe, die aus einer Wunde fließen, Teile von einem selbst, die zu einem ostentativen Opfer bestimmt sind.« (Georges Bataille)
Bauen und Abreißen, Rekonstruieren und Versetzen, Öffnen und Begrenzen, Tilgen und Benennen sind Aushandlungsprozesse. Dellbrügge & de Moll untersuchen, wie Räume konstituiert werden und wer Zugriff auf ihre Definitionshoheit erhält.workworkwork.de
Entwurf